Cannabis bei Glaukom: Potenzial zur Drucksenkung

Untersuchungen zur Wirksamkeit von Cannabis bei Glaukom

Untersuchungen zur Wirksamkeit von Cannabis bei Glaukom

Gegenwärtig erleben wir eine Renaissance der Anerkennung von Cannabis und seinen medizinischen Anwendungen. Unter den vielfältigen Anwendungsgebieten von Cannabis und Cannabidiol (CBD) ist seine potentielle Wirksamkeit im Zusammenhang mit Augenerkrankungen wie dem Glaukom besonders spannend. Doch was sagt die Wissenschaft zu diesem Thema und welche rechtlichen Rahmenbedingungen sind dabei zu beachten? Folgen Sie uns auf dieser spannenden Forschungsreise.

Cannabis und CBD – Eine kurze Einführung

Cannabis ist mehr als nur eine Genusspflanze. Schon in der Antike wurden ihre heilenden Eigenschaften von verschiedenen Kulturen geschätzt. Der Hauptwirkstoff, THC (Tetrahydrocannabinol), wirkt psychoaktiv und ist hauptsächlich für die berauschenden Effekte von Cannabis verantwortlich. Daneben enthält die Pflanze aber auch CBD, das keine berauschende Wirkung hat, dafür aber ein breites medizinisches Anwendungsspektrum.

Historische Nutzung von Cannabis bei Glaukom

Die Verwendung von Cannabis zur Behandlung von Glaukom ist nicht neu. Schon in den 1980er Jahren wurde das Potenzial von Cannabis erkannt, um den Augeninnendruck bei Glaukompatienten zu lindern. Allerdings scheiterten frühe Versuche, Cannabis als Glaukom-Medikament auf den Markt zu bringen, an den damaligen rechtlichen Hürden und dem Stigma, das Cannabis umgab.

Aktuelle Forschung zur Wirksamkeit von Cannabis bei Glaukom

Im Jahr 2021 stehen wir auf den Schultern von Riesen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben inzwischen die Wirksamkeit von Cannabis- und CBD-Produkten bei der Behandlung von Glaukomsymptomen unter Beweis gestellt:

  • Eine Studie von 2006, veröffentlicht im Journal of Glaucoma, fand heraus, dass Cannabis augeninnendrucksenkende Wirkungen hat und damit eine wirksame Behandlung gegen Glaukom sein könnte.
  • Eine Überprüfung verschiedener Studien im Jahr 2018 kam zu dem Schluss, dass CBD eine schützende Wirkung auf die Netzhaut haben könnte und daher hilfreich bei der Behandlung von Glaukom sein könnte.
  • Eine im Jahr 2020 veröffentlichte Studie ergab, dass THC, der psychoaktive Bestandteil von Cannabis, ähnliche netzhautschützende Eigenschaften besitzt.

Anwendungsformen von Cannabis und CBD bei Glaukom

Cannabis und CBD können in verschiedenen Formen angewendet werden, von denen einige besonders hilfreich für Glaukompatienten sein könnten:

  • Tropfen: Augentropfen mit Cannabis- oder CBD-Extrakt können direkt auf das Auge aufgetragen werden und bieten eine nicht invasive Methode zur Behandlung von Glaukom.
  • Öl: CBD-Öl kann oral eingenommen oder topisch angewendet werden. Bei oraler Einnahme bietet es systemische Wirkungen, während es bei topischer Anwendung lokal wirkt.
  • Inhalation: Das Inhalieren von Cannabis über einen Vaporizer bietet schnell wirkende, aber kurz anhaltende Effekte. Es ist daher in akuten Situationen nützlich, in denen schnelle Linderung benötigt wird.

Rechtliche Rahmenbedingungen für den Einsatz von Cannabis bei Glaukom

In Deutschland ist Cannabis seit 2017 als medizinisches Mittel zugelassen. Das heißt, es kann auf Rezept in der Apotheke gekauft werden. Die Anwendung von medizinischem Cannabis zur Behandlung von Glaukom wird von der Ärzteschaft zunehmend anerkannt und befürwortet.

Fazit

Cannabis und CBD zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Glaukomsymptomen. Obwohl weitere klinische Studien benötigt werden, um genau zu verstehen, wie und warum diese natürlichen Verbindungen wirken, bieten sie bereits jetzt eine vielversprechende alternative Therapiemethode für Glaukompatienten.