Unterschiede zwischen synthetischem und natürlichem THC

Immer mehr Menschen entdecken das therapeutische Potential von Cannabis und seinen Wirkstoffen, THC und CBD. Dabei gibt es jedoch einen entscheidenden Unterschied, den man kennen sollte: den zwischen natürlichem und synthetischem THC. In diesem Artikel erfährst du alles über die Unterschiede, historische Hintergründe, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und rechtliche Rahmenbedingungen.

Was ist THC und CBD?

THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) sind die bekanntesten Wirkstoffe der Hanfpflanze. Sie sind beide Cannabinoide, Substanzen, die eine Wechselwirkung mit den Cannabinoid-Rezeptoren unseres Körpers haben. THC ist bekannt für seine psychoaktive Wirkung, die die typischen „High“-Gefühle verursacht, während CBD nicht-psychoaktive Eigenschaften hat und bei einer Reihe von Beschwerden seine therapeutische Wirkung entfaltet.

Synthetisches vs. natürliches THC

Synthetisches THC wird im Labor hergestellt und soll die gleichen Wirkungen wie natürliches THC haben. Die bekanntesten synthetischen Formen sind Dronabinol und Nabilon. Sie sind vor allem in Gebieten zugelassen, wo Cannabis illegal ist. Natürliches THC hingegen wird aus der Hanfpflanze gewonnen.

• Wirksamkeit: Während synthetisches THC isoliert wird und meist in kontrollierter Dosierung verabreicht wird, kommt natürliches THC immer im Zusammenspiel mit anderen Cannabinoiden und Terpenen. Dieser „Entourage-Effekt“ kann die therapeutische Wirkung von THC verstärken.
• Verträglichkeit: Synthetisches THC kann Nebenwirkungen wie Übelkeit und Schwindel stärker hervorrufen als natürliches THC. Auch die Chance auf eine psychische Abhängigkeit ist bei synthetischem THC größer.
• Herstellung: Die Herstellung von synthetischem THC ist umständlich und teuer, während natürliches THC leicht aus Cannabis gewonnen werden kann.

Historische Nutzung von Cannabis

Cannabis wurde schon vor Tausenden von Jahren für medizinische Zwecke eingesetzt. Es wurde zur Linderung von Schmerzen, Entzündungen, Krämpfen und vielen anderen Beschwerden eingesetzt. Auch in vielen Kulturen hatte es eine spirituelle Bedeutung.

Wissenschaftliche Studien

Anfang des 20. Jahrhunderts begann man, die Wirkstoffe von Cannabis zu isolieren und genauer zu erforschen. Heute gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien, die die heilenden Eigenschaften von THC und CBD belegen. Sie wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd, angstlösend und können bei einer Vielzahl von Krankheiten helfen, von Epilepsie bis hin zu Krebs.

Rechtliche Situation in Deutschland

In Deutschland ist der Besitz und der Konsum von THC-haltigem Cannabis illegal, es sei denn, man hat ein ärztliches Rezept. Dann kann man medizinisches Cannabis in Form von Blüten oder Extrakten in der Apotheke erhalten. Aufgrund des hohen Preises und der strengen Richtlinien greifen jedoch viele Patienten auf den Schwarzmarkt oder auf CBD-Produkte ohne THC zurück.

Fazit

Obwohl synthetisches und natürliches THC ähnliche Eigenschaften haben, gibt es deutliche Unterschiede in Wirksamkeit und Verträglichkeit. Auch wissenschaftlich gesehen haben natürliche Cannabinoide aufgrund des Entourage-Effekts einen Vorteil gegenüber synthetischen. Bevor man sich jedoch für eine Therapie mit THC oder CBD entscheidet, sollte man die rechtliche Situation und mögliche Risiken berücksichtigen.