Cannabis bei Suchterkrankungen: Therapeutische Potenziale

Cannabis als Behandlungsmöglichkeit bei Suchterkrankungen

Cannabis als Behandlungsmöglichkeit bei Suchterkrankungen

Cannabis ist in der Welt der Naturmedizin immer mehr im Vordergrund, vor allem wenn es um die Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und anderen Erkrankungen geht. Eine der bemerkenswertesten Anwendungen von Cannabis könnte jedoch in der Behandlung von Suchterkrankungen liegen.

Was ist Cannabis und CBD?

Cannabis wird oft in Form von Marihuana oder Haschisch geraucht, kann aber auch oral eingenommen, vaporisiert oder topisch angewendet werden. Es enthält mehrere aktive Bestandteile, bekannt als Cannabinoide, von denen zwei die am besten erforschten sind: Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD).

THC ist das psychoaktive Cannabinoid, das für das „High“ verantwortlich ist, das mit Cannabis verbunden ist, während CBD keine psychoaktiven Wirkungen hat, sondern eine Vielzahl von gesundheitsfördernden Eigenschaften ausübt.

Historischer Gebrauch von Cannabis in der Medizin

Der medizinische Einsatz von Cannabis reicht tausende von Jahren zurück. Historische Texte aus China, Ägypten und Griechenland beschreiben die Anwendung von Hanf zur Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und als Beruhigungsmittel. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war Cannabis weltweit eine häufig verordnete Medizin.

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse

In den letzten Jahrzehnten konzentrierte sich die medizinische Forschung auf die potenzielle Anwendung von CBD bei verschiedenen Erkrankungen und auf die Auswirkungen von THC und CBD auf Suchterkrankungen.

  • CBD hat sich als vielversprechend erwiesen, um die Symptome von Angst- und Süchtigen zu lindern, und könnte bei der Reduktion des Alkohol- und Nikotinkonsums hilfreich sein.
  • Studien haben auch gezeigt, dass CBD das Verlangen nach Opioiden reduzieren und Entzugssymptome lindern kann.
  • THC kann ebenfalls bei der Behandlung von Suchterkrankungen eine Rolle spielen, obwohl mehr Forschung benötigt wird, um das volle therapeutische Potenzial und die Sicherheit zu verstehen.

Verschiedene Anwendungsformen

CBD und Cannabis können auf verschiedene Weisen genutzt werden:

  • Oral: Als Tabletten, Kapseln, Tinkturen oder Öle lassen sie sich leicht dosieren und anwenden.
  • Inhalation: Durch Vaporisieren oder Rauchen kann CBD schnell in den Blutkreislauf gelangen, bietet allerdings weniger dosierungskontrolle.
  • Topisch: Cremes und Salben können lokal angewendet werden, um Schmerz und Entzündung zu lindern.

Rechtliche Rahmenbedingungen

In vielen Ländern ist der medizinische Einsatz von Cannabis legal, einschließlich Kanada, Teile der USA, Australien und eine wachsende Anzahl europäischer Länder. In Deutschland ist die Verwendung von medizinischem Cannabis seit 2017 auf Rezept erlaubt. Eine Selbsttherapie ist allerdings aufgrund des Betäubungsmittelgesetzes illegal.

Die Legalität von CBD ist ebenfalls immer mehr Thema in Deutschland. Hier ist CBD in Form von Öl oder Cremes legal und frei verkäuflich, solange der THC Gehalt unter 0,2 % liegt.

Fazit

Trotz der Herausforderungen und Kontroversen um Cannabis und Sucht zeigt die Forschung, dass Cannabis und insbesondere CBD ein nützliches Werkzeug zur Behandlung von Suchterkrankungen sein können. Sorgfältige Überlegungen und medizinische Beratung sind jedoch entscheidend bei der Entscheidung, ob und wie Cannabis in das Behandlungsprogramm eines Individuums integriert werden soll.