Therapeutische Anwendungen von Cannabis bei PTSD
Die medizinische Nutzung von Cannabis reicht tausende von Jahren zurück. Heutzutage ist die Pflanze vor allem aufgrund ihres Wirkstoffs Cannabidiol, kurz CBD, in aller Munde. Diese nicht-psychoaktive Cannabinoid-Verbindung soll gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen. Besonders vielversprechend scheint der Einsatz von CBD bei der Behandlung von posttraumatischen Belastungsstörungen (PTSD) zu sein. In diesem Artikel möchten wir die therapeutischen Anwendungen von Cannabis bei PTSD unter die Lupe nehmen.
Was ist CBD und wie wirkt es?
CBD ist eines von über 100 Cannabinoiden, die in der Hanfpflanze vorkommen. Im Gegensatz zu THC, dem bekanntesten psychoaktiven Cannabinoid, führt CBD nicht zu einem „High“-Gefühl. Stattdessen hat CBD vielfältige gesundheitliche Wirkungen, die auf seine Interaktion mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS) zurückzuführen sind. Das ECS ist an vielen Prozessen beteiligt, darunter Schmerz, Stimmung, Schlaf und Immunantwort. CBD kann das ECS beeinflussen und dadurch potenziell positive Effekte auf Gesundheit und Wohlbefinden haben.
Die historische Verwendung von Cannabis
Die Verwendung von Cannabis zu therapeutischen Zwecken ist alles andere als neu. Schon in den antiken Kulturen von China, Ägypten und Griechenland war die Pflanze als Medizin bekannt. Heute wird Cannabis vermehrt in der modernen Medizin eingesetzt, sowohl zur Schmerzbehandlung als auch zur Linderung von Symptomen verschiedener Krankheiten und Beschwerden.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Einsatz von CBD bei PTSD
Neuere Studien weisen darauf hin, dass CBD eine vielversprechende Therapieoption bei PTSD sein könnte. Es konnte gezeigt werden, dass CBD angstlösende Eigenschaften besitzt und somit helfen kann, die typischen PTSD-Symptome wie Angst und Schlafstörungen zu lindern. Einige Forscher vermuten, dass CBD auch dazu beitragen könnte, traumatische Erinnerungen zu löschen. Noch sind diese Ergebnisse jedoch vorläufig und es bedarf weiterer Forschung, um zu klaren Schlussfolgerungen zu kommen.
Die verschiedenen Anwendungsformen von Cannabis
- CBD-Öl: Eines der gängigsten CBD-Produkte. Es kann unter die Zunge getropft oder in Essenswaren und Getränke gemischt werden.
- CBD-Esswaren: Können in Form von Gummis, Keksen, Schokoladen und mehr erworben werden. Diese Methode ist besonders für Personen geeignet, die den Geschmack von CBD-Öl nicht mögen.
- CBD-Topika: Diese Produkte (Cremes, Salben, etc.) werden direkt auf die Haut aufgetragen und können bei lokalen Schmerzen oder Hautproblemen helfen.
- CBD-Vapes: Durch das Inhalieren von CBD können die Wirkstoffe schnell in den Blutkreislauf gelangen. Diese Methode sollte jedoch mit Vorsicht angewendet werden, da das Risiko von Lungenproblemen besteht.
Rechtliche Rahmenbedingungen
In Deutschland ist die Abgabe von Cannabis als Medizin seit 2017 legal. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass keine andere Therapie vorliegt oder die bisherige Therapie nicht angeschlagen hat. CBD-Produkte ohne THC sind weitestgehend frei verkäuflich, wobei es von Produkt zu Produkt unterschiedlich sein kann, ob eine Einnahmeempfehlung eines Arztes vorliegen sollte.
Fazit
Während die Forschung zu den therapeutischen Anwendungen von Cannabis und CBD noch in den Kinderschuhen steckt, sind die bisherigen Ergebnisse vielversprechend. Personen mit PTSD könnten potenziell von der angstlösenden und beruhigenden Wirkung von CBD profitieren. Wie bei jeder Behandlung gilt jedoch: Die Therapie sollte immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.